Als Antwort auf die Wohnungsknappheit greift die monegassische Regierung nun zu einer ungewöhnlichen Methode: Das Fürstentum wird um ein neues, 60.000 m² großes Stadtviertel im Mittelmeer erweitert. Dafür wird vor der Küste eine gut befestigte Plattform mit Beton und Sand aufgeschüttet. AGRU Kunststofftechnik unterstützt das revolutionäre Stadtentwicklungsprojekt mit XXL Pipes, die als Ausfallleitungen für geklärtes Ab- und Regenwasser dienen.
Direkt vor dem Grimaldi-Forum, dem begehrtesten Teil des Fürstentums, expandiert Monaco ins Mittelmeer. Die mit dem Bau beauftragte Baufirma errichtet in der sogenannten „Pförtnerbucht“ ein sechs Hektar großes Areal. Das zwei Milliarden Euro teure Projekt wird die Topographie des Fürstentums Monaco für immer verändern. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2025 soll das „Anse du Portier Monaco“ Wohnungen, Geschäfte, Gärten und einen Yachthafen beherbergen.
Landgewinnung durch Aufschüttung
Die ersten Schritte wurden bereits im Jahr 2016 unternommen, als geschützte Meeresarten umgesiedelt wurden, um das Küstenökosystem nicht zu beeinträchtigen. Seither werden die Fundamente mit insgesamt 600.000 Tonnen Sand aus Sizilien aufgeschüttet. Das so geschaffene Land muss den Gezeiten und seismischen Kräften standhalten. Dafür wird der neue Stadtteil mit Senkkastenwänden befestigt, die das aufgeschüttete Land wie eine gigantische Spundwand umschließen. Jeder Senkkasten wiegt ungefähr 10.000 Tonnen, wenn er mit Steinbruchmaterial gefüllt ist. Insgesamt werden 2,87 Millionen Tonnen Steinbruchmaterial per Schiff angeliefert. Nach den geplanten viereinhalb Jahren Bauzeit für die Fundamente soll die neue Küstenpromenade 6 m über dem Meeresspiegel liegen.
Maßgeschneidertes Rohrsystem im XXL Format
In den Fundamenten befindet sich die notwendige Infrastruktur des neuen Stadtteiles. AGRU liefert für die Abwasser- und Regenwasserinfrastruktur mehrere hundert Meter XXL Rohre in den Dimensionen da 2.500 mm und da 1.400 mm in SDR 26 aus den beiden Großrohrwerken in den Vereinigten Staaten und Österreich. Zur Verbindung der Rohrisometrien stellt AGRU spezielle Großflansche aus rostfreiem Stahl zur Verfügung. Die Produktion der segmentgeschweißten Großformteile erfolgt durch die Installationsfirma in Baustellennähe an Land. Auch hier sorgt AGRU durch die Bereitstellung der Stumpfschweißmaschine und der technischen Unterstützung für einen flüssigen Arbeitsablauf. Aufgrund des hohen Gewichts werden die riesigen Formteile mittels Pontons auf dem Meer transportiert. Die Verlegung auf dem felsigen Meeresboden stellt besondere Ansprüche an Mensch und Material, denn die rauen Einsatzbedingungen im Salzwasser mit Meeresströmungen und steinigem Untergrund sind eine große Herausforderung. Deshalb entschieden sich sowohl der Kunde als auch der Auftragnehmer für das XXL-Rohrsystem von AGRU aus PE 100-RC.
Darüber hinaus ist eine PE 100-RC-Rohrleitung aufgrund ihrer Korrosionsbeständigkeit und Elastizität die beste Wahl für dieses Offshore-Rohrleitungsprojekt. Die vorgefertigten Rohrisometrien werden mit Ballaststeinen in einem vorab ausgehobenen Graben auf den Meeresboden abgesenkt. Taucher verbinden dort mittels Flanschverbindungen die Rohrisometrien zu einem funktionstüchtigen und dauerhaft dichten Leitungssystem.
AGRU leistet durch intensive technische Beratung, Hilfestellung bei der Rohrleitungsauslegung und Verlegtechnik sowie durch schweißtechnische Schulungen Vorort einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung dieser Rohrverlegung in einem sehr sensiblen Gebiet.